Samstag, 3. Dezember 2016
Vor etwa einem Jahr hat unsere Mieterin beschlossen, dass sie keine Miete mehr zahlt. Schon im Jahr vorher kamen die Zahlungen unregelmäßig, waren aber immer irgendwann wieder vollständig.
Aber so nahm alles seinen Lauf und wir haben die Sache an die Anwältin übergeben.
Im Frühjahr dieses Jahres wurde die Räumungsklage in Folge einer fristlosen Kündigung eingeleitet. Noch in der selben Woche zahlte sie den gesamten ausstehenden Betrag.
Und so warteten wir darauf, dass auch die fristgerechte Kündigung in Kraft traf.
In der Zwischenzeit bekamen wir einen Brief, in dem sie uns befahl ihr Zeit zu lassen und sie in Ruhe zu lassen, da es ihr psychisch derzeit nicht besonders gut ginge. Nur leider war das so für uns nicht möglich, da wir auf die Mieteinnahmen angewiesen sind.
Den Brief haben wir kommentarlos er Anwältin übergeben, sowie auch den zweiten, in welchem sie uns versicherte, dass wir sie mit dem Leichenwagen abholen lassen müssten, wenn wir sie nicht in Frieden ließen.
Und als zum zweiten Mal die Räumungsklage in Kraft trat, verschwand die gute Frau. Keiner wusste wohin, nicht einmal ihr Anwalt..

Und so bekamen wir von unserer Anwältin die Anweisung, noch nichts zu verändern im Haus, aber alles zu fotografieren und zu dokumentieren.
Ein schrecklicher Besuch stand mir bevor:
Die Kühltruhe, sowie der Kühlschrank in der Küche waren gefüllt und stanken schrecklichst, da der Strom knapp zwei Monate abgestellt war.
Die Teppichböden sind durch geschimmelt und auch einige Fenster haben enorme Schimmelschäden davon getragen.
Ein Fenster war über Monate gekippt und der Efeu hat sich einen Weg ins innere des Hauses gesucht. Es war nur mit Gewalt wieder ganz zu zubekommen.
Außerdem steht das Erdgeschoss und das Dachgeschoss voll mit Gerümpel.
Im Keller sieht es ähnlich schlimm aus:
Neben der stinkenden Gefriertruhe sind hier einige Klebeanker in die Decken und Böden eingelassen. An den Wänden sind Klebestreifen übrig, die dazugehörigen SadomasoBilder liegen in einem kleinen Schrank in der Ecke.
Im ehemaligen Zimmer meines Vaters steht eine selbst gebaute Sexmaschine. Unter den Klebeankern sind Fesselspuren zu erkennen.

Ich war ehrlich erschüttert.

Doch jetzt will ich nur noch alles endlich aus diesem Haus raus schmeißen dürfen.
Allerdings warten wir noch immer auf das Okay der Anwältin, um keine juristischen Konsequenzen ausbaden zu müssen.