Montag, 18. Februar 2019
Drittes Ausbildungsjahr und irgendwie sind wir alle am Ende unserer Kräfte, jetzt passieren schreckliche Dinge, die schon schwer zu verkraften sind, wenn man all seine Sinne beisammen hat und dann beginnt der Psychologieunterricht:

Wir haben viele verschieden Störungen auf Symptomebene durchgenommen und unsere PsychLehrerin befindet sich in der Position uns alles sehr anschaulich erklären zu wollen.

Und so nimmt die Lehre ihren Lauf..

"Stellen Sie sich vor, sie werden mit 8 Jahren von ihrem Vater vergewaltigt.."

Sie beschreibt da sehr anschaulich, wie sich ein solches Kind wohl fühlen muss und was dabei seiner Seele zustößt, womit sich diese auseinandersetzen muss, aber nicht kann.

Die Klasse hat nicht einmal durch eine solch drastische Schilderung begriffen, was das Phänomen einer Dissoziation beinhaltet.

Doch mich hat diese Erläuterung völlig aus dem Leben geschossen.. Da war ich wieder dieses kleine Mädchen, allein und doch so sehr bedrängt.. Ich wusste nicht wohin mit mir und hab angefangen zu schwitzen und zu zittern, mein Puls schoss in die Höhe, mein Schal wippte im Takt meiner Herzschläge.

Doch dieses Mal konnte ich die Situation aus eigener Kraft verlassen! Ich bin gegangen, nur um fest zu stellen, dass ich so abgeschossen bin, dass das eben beschriebene Symptom bei mir schlagartig eingetreten war. Ich fühlte mich nicht mehr, nahm alles nur durch Nebel wahr und war so weit entfernt von der Wirklichkeit, dass ich nicht mehr sagen kann, was genau in den Tagen danach passiert ist.

Es ging mir vier Tage furchtbar schlecht. Und dann, endlich, löste sich der Nebel langsam wieder auf und ich war in der Lage meine Umgebung wieder mit allen Facetten wahr zu nehmen.


Das hätte nicht passieren dürfen. Es war einfach so schrecklich..