Sonntag, 16. Februar 2020
Mein erster Besuch bei der Frauenärztin war in Begleitung der Kripo, vor über acht Jahren.
Durch den Besuch damals wurde ich in die Patientenkartei einer sehr beleibten Praxis mit drei Ärztinnen in meiner Nähe aufgenommen, die eigentlich schon damals und bis heute kaum neue Patienten annehmen, weil sie einfach keine Kapazitäten mehr haben.
Doch ein klein wenig Glück im Unglück braucht jeder und so gehe ich seit damals immer noch in die selbe Praxis.
Vor etwa vier Wochen habe ich einen Termin ausgemacht und darum gebeten, noch einmal bei der Ärztin in die Sprechstunde zu können, die mich auch damals bei meinem allerersten Besuch untersuchte.

Es war mir so wichtig, sie zu fragen, ob ich von damals Schäden zurück behalten haben könnte, die mir jetzt die Erfüllung eines Kinderwunsches unmöglich machen könnten.

Sie konnte sich nicht mehr daran erinnern, es stand auch kein Vermerk in der Akte. Also erzählte ich ihr, das meines Wissens damals herausgekommen ist. Und sie erklärte, dass es in den allermeisten Fällen so ist, dass der Körper vollständig heilt, während die Seele die Verletzungen noch lange in sich trägt.

Also steht einer Schwangerschaft überhaupt nichts im Wege, außer mein unregelmäßiger Zyklus, der mich und meinen Partner zu einem 'nicht perfekten Paar' macht, weil ich 'nicht perfekt' bin.
Im Bezug auf den Kinderwunsch..
Die Ärztin hat bemerkt, dass ich verwirrt war und hat ihre Aussage schnell ergänzt. Sie hatte nicht die Absicht negativ über unsere Partnerschaft zu sprechen.
Trotzdem finde ich es ein bisschen hart, zu sagen, dass jemand nicht perfekt ist, denn ist nicht jeder irgendwie perfekt, auf seine ganz eigene Art und Weise?
Wir haben nicht die idealen Bedingungen oder Vorraussetzunge. Doch die hat vermutlich kaum einer, also werd ich mich davon mal nicht weiter beeindrucken lassen!

Liebe Grüße an alle da draußen. Lasst euch nicht unterkriegen, in Schubladen stecken oder verunsichern, schon gar nicht von Menschen, die einfach nur nicht die richtigen Worte haben finden können.

DU bist okay.




Montag, 18. Februar 2019
Drittes Ausbildungsjahr und irgendwie sind wir alle am Ende unserer Kräfte, jetzt passieren schreckliche Dinge, die schon schwer zu verkraften sind, wenn man all seine Sinne beisammen hat und dann beginnt der Psychologieunterricht:

Wir haben viele verschieden Störungen auf Symptomebene durchgenommen und unsere PsychLehrerin befindet sich in der Position uns alles sehr anschaulich erklären zu wollen.

Und so nimmt die Lehre ihren Lauf..

"Stellen Sie sich vor, sie werden mit 8 Jahren von ihrem Vater vergewaltigt.."

Sie beschreibt da sehr anschaulich, wie sich ein solches Kind wohl fühlen muss und was dabei seiner Seele zustößt, womit sich diese auseinandersetzen muss, aber nicht kann.

Die Klasse hat nicht einmal durch eine solch drastische Schilderung begriffen, was das Phänomen einer Dissoziation beinhaltet.

Doch mich hat diese Erläuterung völlig aus dem Leben geschossen.. Da war ich wieder dieses kleine Mädchen, allein und doch so sehr bedrängt.. Ich wusste nicht wohin mit mir und hab angefangen zu schwitzen und zu zittern, mein Puls schoss in die Höhe, mein Schal wippte im Takt meiner Herzschläge.

Doch dieses Mal konnte ich die Situation aus eigener Kraft verlassen! Ich bin gegangen, nur um fest zu stellen, dass ich so abgeschossen bin, dass das eben beschriebene Symptom bei mir schlagartig eingetreten war. Ich fühlte mich nicht mehr, nahm alles nur durch Nebel wahr und war so weit entfernt von der Wirklichkeit, dass ich nicht mehr sagen kann, was genau in den Tagen danach passiert ist.

Es ging mir vier Tage furchtbar schlecht. Und dann, endlich, löste sich der Nebel langsam wieder auf und ich war in der Lage meine Umgebung wieder mit allen Facetten wahr zu nehmen.


Das hätte nicht passieren dürfen. Es war einfach so schrecklich..




Dienstag, 10. Juli 2018
Eine Erinnerung, ganz neu.



"Sie erinnert mich so an Dich in dem Alter.."

"Inwiefern?"

"Sie ist so.. - ..kaputt.."




Deutliche Worte, in einem offenen Gespräch voll Wohlwollen und Liebe.
Und doch beschäftigt mich diese Sichtweise so sehr.
Vielleicht, weil er einfach nur die Wahrheit ausgesprochen hat. Vielleicht, weil er noch so klein war und ich nie wollte, dass er sieht, wie ich zerbreche.
Vielleicht, weil er mich einfach nur berührt hat mit dieser absoluten Offenheit, wie sie zwischen uns seit Jahren nicht geherrscht hat.


Mit Liebe ♥