Montag, 6. Juni 2016
Vor knapp einer Woche bin ich wieder 'nach Hause' gekommen, nach neun Wochen Klinik und intensiver Therapie.

In diesen neun Wochen habe ich mal wieder so unglaublich viel gelernt und verstanden, dass ich zwischendurch überlegt hab, was es denn noch zu verstehen geben soll. - Gefunden habe ich immer wieder neues.


Vor zwölf Jahren ist eine heile Welt, in der Mama und Papa und zwei tolle Kinder glücklich zusammen leben sollten, zerbrochen. Vier Jahre später wurde das Vertrauen von einem kleinen Mädchen auf eine so brutale Weise missbraucht, dass sie angefangen hat alles für etwas Liebe zu tun. Und ihre Hilflosigkeit, ihre Verzweiflung und ihre Abhängigkeit wurden schamlos ausgenutzt. Also hat sie sehr viele Strategien und Muster entwickeln, um in dieser zerschlagenen Welt klar zu kommen und zu überleben.
Drei Jahre hat sie den Wahnsinn durchgestanden und ist tapfer geblieben, hat funktioniert und sich nie etwas anmerken lassen. Bis sie endlich den Mut gefunden hat, jemandem in ihre persönliche Splitterwelt Eintritt zu gewähren.
Vier weitere Jahre hat sie gekämpft und gewütet um nicht in dem Schmerz und all der Verzweiflung zu versinken. Jeder Auftrag kam gelegen, jede große Aufgabe wurde mit Herzblut erledigt.
Und jetzt stehe ich hier und schaue in die Sonne. Ich war dieses Mädchen und ich habe so viel getan um in dieser schrecklichen Welt zu überleben. So lang habe ich nicht erkannt, was da sonst noch ist und sein kann. Doch jetzt geh ich Schritt für Schritt in meine Richtung und mach alles einfach so gut ich kann.
Mit der Kleinen an der Hand, die so viel geleistet hat.




Montag, 22. Februar 2016
Ich mag kämpfen, für all die Menschen, die es nicht geschafft haben. Für alle die Überlebende, die irgendwann nicht weiter überlebt haben. Und für alle die, die noch überleben müssen und ebenso wie ich für ihr Leben kämpfen.

Und ich hoffe, dass ich mich immer wieder daran erinnern kann, dass ich eigentlich wirklich kämpfen möchte und dass ich die erlernte Stärke nutzen will, um eben nicht einfach so klein bei und mich geschlagen zu geben.


DANKE an all diejenigen, die mir immer wieder zeigen, dass es sich für die kleinen besonderen Momente lohnt zu kämpfen.




Mittwoch, 17. Februar 2016
Wikipedia sagt:
Freundschaft ist ein auf gegenseitiger Zuneigung beruhendes Verhältnis von Menschen zueinander, das sich durch Sympathie und Vertrauen auszeichnet. Eine in einer freundschaftlichen Beziehung stehende Person bezeichnet man als Freund oder Freundin.

Soweit ist das glaub nicht schwer zu verstehen. Rein rational kann vermutlich fast jeder verstehen, was eine Freundschaft ausmacht.
Aber wie lernt man emotional eine Freundschaft zu erkennen. Oder zumindest zu erkennen, wenn es keine Freundschaft ist?

Ich habe eine beste Freundin, mit der ich mich nach vielen Monaten wieder treffen kann und wir haben Spaß, wir können reden und lachen und uns Geheimnisse anvertrauen, von denen kaum ein anderer wissen dürfte.

Aber es kann ja nicht sein, dass jemand im ganzen Leben nur eine Freundschaft schließen kann, oder?

Wieso verlieren sich so viele Freunde aus den Augen? Wieso zerbrechen Freundschaften? Und wieso verlieren Freunde irgendwann einfach das Interesse an einander?


Ich lege viel Wert darauf, die Menschen, die mir am Herzen liegen, wissen zu lassen, wie viel sie mir bedeuten und wie gern ich sie in meinem Leben habe.
Und doch scheinen mich nach und nach die meisten zu vergessen.

Ich versteh so vieles nicht..